Sunday, February 9, 2014

Mikrowellenwasser: Tag 1 / das Material und erstes Gießen

Pflanzen

Vorbemerkung für Klugscheißer: Ich nenne einen Topf Basilikum der Einfachheit halber immer wieder mal „eine Pflanze“, obwohl ich mir natürlich darüber im Klaren bin, dass in einem Topf immer mehrere Pflanzen wachsen.

Ich habe jetzt sieben Töpfe Basilikum bei der Leondinger Gartenfachmarkt-Kette meines Vertrauens eingekauft. Mit € 1,79 pro Topf mit 11,5 cm Durchmesser erscheint mir das recht günstig. Über die nähere Herkunft oder die Sorte steht nichts auf der Verpackung. Die Marke „Günstiger Garten“ verspricht vielleicht nicht allerbeste Qualität, aber besser günstig als ungünstig sag ich einmal. Bei der Auswahl habe ich zwar darauf geachtet, möglichst gleich aussehende Pflanzen zu kaufen, trotzdem gibt es einige Unterschiede bezüglich Anzahl, Größe und Wuchsform der Einzelpflanzen pro Topf. Alle Töpfe sind jedenfalls zum Zeitpunkt des Kaufs gut durchnässt und bis zum Boden durchwurzelt. Ich habe die Pflanzen von „1.1“ bis „1.7“ durchnummeriert, um sie in weiterer Folge genau benennen zu können.

Warum sieben? Ich werde jeweils drei Pflanzen den Gruppen A und B zuordnen. Die Pflanze 1.7 wird den ganzen Versuch über nicht gegossen, einfach um diesen Fall auch ausgetestet zu haben.

Also stelle ich unsere Schützlinge einmal vor:

Pflanze 1.1: Gruppe A
Zwei große schwere Stängel hängen herunter und lassen diese Exemplare schwächer aussehen als sie sind, geben wir ihnen erstmal eine Chance.
Pflanze 1.2: Gruppe B
Hier gibt es einige aufstrebende Stängel. Ein Schwächling weiter hinten wird links liegen gelassen. Diese Kandidaten zeigen Mut, neue Gefilde zu entdecken.
Pflanze 1.3: Gruppe A
Zögerlich aber geschlossen zeigen die Mitglieder dieses Verbunds, dass sie entschlossen sind, ihren Beitrag zu leisten.
Pflanze 1.4: Gruppe B
Ein chaotischer Haufen, der das gestrige Saufgelage gerade rekapituliert. Wir fragen morgen nochmal nach.
Pflanze 1.5: Gruppe A
Oje, diese Kandidaten scheinen viel mitgemacht zu haben. Die herunterhängenden Stängel sind allesamt ältere Pflanzen, deren Leben bereits Spuren gezeichnet hat.
Pflanze 1.6: Gruppe B
Diese Individuen wollen sich offenbar vor dem Unausweichlichen drücken. Leider hat auch dieser Topf wie alle anderen eine 50:50-Chance mit vermeintlich tödlichem Gift gegossen zu werden.
Pflanze 1.7: Gruppe X (wird nicht gegossen)
Erst war diese Gruppe wahnsinnig erleichtert, dem verstrahlten Wasser jedenfalls zu entgehen. Die depressive Haltung kam erst nach Offenbarung des sicheren Todes durch Verdursten. Tut uns leid.

Standort

Die Pfanzen erhalten alle einen Platz auf einem von drei nach Nordwesten blickenden Fensterbankerl. Die Position wird täglich reihum nach rechts verschoben, sodass etwaige Standortvor- und -nachteile möglichst ausgeglichen werden.


Behälter

Als Behälter habe ich leere Bierflaschen mit Bügelverschluss vorgesehen. Das sind Flaschen von einem Markenbier und ich dachte ursprünglich, dass die Flaschen alle ziemlich identisch sind, damit die Verblindung auch funktioniert. Leider haben alle Flaschen sehr deutliche Merkmale, die Versuchshelfer X (ich) sofort wiedererkennen würde. Also habe ich einen „Verblindungsapparat“ gebastelt, in den Y (Marlene) die bereits beschrifteten Flaschen hineinstellt, sodass X (ich) nicht sehen kann, in welche Flasche welche Flüssigkeit gefüllt wird. Um sicher zu gehen, dass jede Pflanze mit der gleichen Menge gegossen wird, habe ich noch kleine Messbecher, die ich mit einer 50ml- und einer 100ml-Markierung versehen habe.

Flaschen
Verblindungsapparat
Messbecher

Abkochen

Das Abkochen habe ich einmal in einem Reindl mit Deckel am E-Herd und einmal in einer mit einem Teller abgedeckten Keramikschüssel in einer Mikrowelle mit 700W Nennleistung gemacht. Das Wasser hatte zu Beginn ca. 18°C. Die Wassermenge war jeweils 500ml. Am Herd hat es etwa 8:30min gedauert, bis das Wasser gekocht hat, in der Mikrowelle ca. 6:00min, wobei ich dazwischen ein paar mal umgerührt habe, damit sich die Wärme gleichmäßiger verteilt (Die äußeren Wasserschichten verhindern, dass die Strahlen tiefer in das Wasservolumen eindringen können, beim Erhitzen am Herd dagegen entsteht eine Strömung, die die Wärme verteilt).



Erstes Gießen

Leider war ich den ganzen Tag Sonntag unterwegs und habe erst am Abend Zeit für das Kochen gefunden. Das Abkülen auf Zimmertemperatur dauerte dann auch noch ca. drei Stunden, deswegen konnte ich erst gegen Mitternacht das erste mal gießen. Die Pflanzen haben einige Minuten gebraucht, um 50ml von der Untertasse aufzusaugen, deswegen habe ich es einmal bei dieser Menge belassen.

Mal sehen, wie es den Pflanzen morgen geht.

2 comments:

  1. Grundsätzlich kann ich keine Fehler an deinem Versuchsdesign finden.

    Lediglich ein Punkt macht mir Sorgen: Da das Gießwasser in der selben Wohnung zubereitet wird, in der auch die Versuchspflanzen stehen - also da das Wasser quasi "vor den Augen" der Pflanzen vorbereitet wird - wird sich die Interpretation der Ergebnisse unter Umständen schwierig gestalten. Im Fall, dass die Null-Hypothese verworfen werden muss - wovon ich ausgehe - ist dann schwer zu argumentieren, ob der negative Einfluss tatsächlich von physischen Eigenschaften des Mikrowellen-Wassers ausschlaggebend waren, oder eben das pure Wissen der Pflanzen, dass sie mit zweitklassigen, lieblos zubereiteten Lebensmitteln versorgt wurden.

    Anekdotische Beobachtungen lassen vermuten, dass sich die phyto-mentalen Felder kurzfristig unterbrechen lassen, indem man die Pflanzen allseits locker mit Alufolie einpackt, eben während das Gießwasser zubereitet wird. Danach muss die Folie allerdings umgehend entfernt werden, da eine längere Störung der phyto-mentalen Felder - aufwärts von wenigen Tagen, je nach Spezies - jedenfalls irreperable Schädigungen nach sich zieht.

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    1. auwei, das hab ich nicht bedacht. aber es bleibt ohnehin die frage, ob nicht morphogenetische felder diesen effekt überdecken. somit würden alle pflanzen gleichermaßen negativ auf das mikrowellenwasser reagieren, auch wenn nur ein teil damit gegossen wird (weil sie ja offensichtlich aus der gleichen gärtnerei stammen und zeitgleich aufgezogen wurden). wenns ganz blöd hergeht, lassen die schwester-pflanzen im bellaflora eventuell auch schon die köpfe hängen..

      http://www.sheldrake.org/Articles&Papers/papers/telepathy/autoemail_abs.html
      http://www.physics.nyu.edu/faculty/sokal/transgress_v2/transgress_v2_singlefile.html
      http://www.youtube.com/watch?v=_QQe1rfm2dQ

      ich mach jetzt trotzdem weiter, muss ja niemand wissen ;)

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